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Stakeholdermanagement und Relevanz der Einflusskräfte der Umwelt

Das Unternehmen positioniert sich gegenüber seinen Anspruchsgruppen (engl. Stakeholder). Anspruchsgruppen werden als „Personifizierung“ einer Reihe von Einflusskräften gesehen, welche zusammen mit dem politischen Kontext die Unternehmung bilden. Jede Anspruchsgruppe macht spezifische Interessen geltend, und zwar als materiellen oder immateriellen Anspruch an die Unternehmung, wobei hier unter „Interessen“ Erwartungen und Nutzenstiftung (bzw. entgangener Nutzen) verstanden werden. Im umgekehrten Sinn beeinflusst die Unternehmung die Anspruchsgruppen, die es zu verwalten gilt. Daraus lässt sich der Begriff des „Stakeholder-Managements“ oder des „Stakeholder-Relations-Managements“ ableiten.

Kann ein Unternehmen auf die Dauer die Interessen seiner Stakeholder nicht mehr ausreichend bedienen, so wenden diese sich anderen Unternehmen zu. Damit ist das Management dieser Beziehungen für die Unternehmung erfolgskritisch. Die Ressourcen, die zur Befriedigung der tendenziell unlimitierten Ansprüche zur Verfügung stehen, sind aber knapp, und es kommt zu einem Verteilungskampf (Müller-Stewens & Lechner, 2011, S. 155-156, 167).

Stakeholder-Management ist ein Optimierungsproblem im Sinne der Maximierung der Wertschaffung für alle relevanten Stakeholder. Ein konträrer Ansatz wäre die Shareholder-Value-Ausrichtung mit der Maximierung der Ansprüche eines Stakeholders, nämlich der Aktionäre (Müller-Stewens & Lechner, 2011, S. 158).

In einer Relevanzmatrix können die Stakeholder nach ihrer Beeinflussbarkeit und ihrem Einfluss bewertet und in Gruppen eingeteilt werden. Dabei werden die “Beeinflussbarkeit des Stakeholders” dem “Einfluss des Stakeholders” gegenübergestellt, es entsteh eine Relevanzmatrix der Stakeholder (Müller-Stewens & Lechner, 2011, S. 162).

Darin lassen sich vier Typen unterscheiden:

Spielmacher (Typ A): Üben einen grossen Einfluss auf die Unternehmung aus. Die Unternehmung steht in einer gewissen Abhängigkeit von diesem Typ. Die Spielmacher sind aber auch sehr abhängig von der Unternehmung und daher sehr beeinflussbar, d. h. Stakeholder und Unternehmung sind hochgradig interdependent.

Joker (Typ B): Diese Stakeholder können einen hohen Einfluss ausüben, sie sind aber nur schwer beeinflussbar. Die Macht liegt klar beim Stakeholder.

Gesetzte (Typ C): Diese Stakeholder sind abhängig vom Zuspruch der Unternehmung. Die Macht liegt klar bei der Unternehmung.

Randfiguren (Typ D): Die Randfiguren sind zumindest derzeit nicht spielentscheidend. Es besteht auch keine ausgeprägte Abhängigkeit, weder in Richtung der Unternehmung noch des Stakeholders.
(Müller-Stewens & Lechner, 2011)




Müller-Stewens, G., Lechner, C. (2011). Strategisches Management, Wie strategisches Initiativen zum Wandel führen (4. Auflage). Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag.

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